Minimalistische Einrichtung mit Holzstuhl, Tisch, Pflanze und Kerze – Symbol für Minimalismus im Alltag
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Minimalismus im Alltag – wie wir unseren Geist entlasten und entspannter leben

Stell dir vor, du öffnest deine Küchenschublade und findest fünf verschiedene Schäler, drei Dosenöffner und mehrere Schneebesen – benutzt aber seit Jahren immer nur dieselben zwei Dinge. Genau so geht es vielen von uns. Wir besitzen viel mehr, als wir wirklich brauchen.

Minimalismus bedeutet nicht, arm zu sein oder auf alles zu verzichten. Es bedeutet, bewusst zu entscheiden, welche Dinge wir wirklich brauchen und welche nur unnötig Platz und Energie verbrauchen.

Warum wir so viele Dinge besitzen

Schätzungen zufolge besitzt ein durchschnittlicher Mitteleuropäer rund 10.000 Gegenstände – Familien mit Kindern kommen oft sogar auf über 20.000 Dinge. Jeder dieser Gegenstände ist nicht einfach nur ein Teil in der Wohnung. Unser Gehirn nimmt ihn wahr, ordnet ihn ein und muss ihn verwalten. Oft unbewusst – aber die Summe all dieser Reize ist enorm.

Kognitive Belastung – 10.000 Dinge = 10.000 Tabs im Kopf

Unser Gehirn ist wie ein Computer. Je mehr Tabs offen sind, desto langsamer und angespannter läuft er. Mit unseren Besitztümern ist es genauso: Jeder Gegenstand erzeugt einen kleinen Reiz. Wir sehen ihn, räumen ihn weg oder fragen uns unbewusst: Brauche ich das wirklich noch?

Diese ununterbrochene Reizverarbeitung nennt man kognitive Belastung. Sie macht uns müde, unruhig und gestresst – oft ohne dass wir genau wissen, warum. Minimalismus hilft, diese Belastung zu reduzieren: Weniger Dinge im Raum = weniger Tabs im Kopf = mehr Klarheit und Ruhe.

Was die Wissenschaft sagt

  • Eine Studie der University of California zeigte, dass Mütter in einem unordentlichen Zuhause deutlich höhere Cortisolwerte (Stresshormon) hatten als in einem aufgeräumten Umfeld.
  • Psychologische Forschungen sprechen von Decision Fatigue – also der Erschöpfung durch zu viele kleine Entscheidungen. Je mehr Gegenstände wir haben, desto öfter müssen wir entscheiden, was damit passiert.

Minimalismus ist damit kein Modetrend, sondern ein wirksamer Weg, unser Zuhause und unseren Geist zu entlasten.

Minimalismus ist kein Verzicht

Ein Missverständnis ist, dass Minimalismus bedeutet, „nichts zu besitzen“. Das Gegenteil ist wahr: Es geht darum, bewusst zu besitzen. Weniger Dinge zu haben bedeutet nicht weniger Freude – sondern mehr Freiheit. Mehr Platz für das, was wirklich wichtig ist: Ruhe, schöne Erinnerungen, Zeit mit Menschen oder Hobbys, die uns erfüllen.

Praktische Tipps für den Einstieg

  1. Klein anfangen – starte mit einer Schublade oder einem Regal, nicht gleich mit der ganzen Wohnung.
  2. Fragen stellen – Brauche ich das? Nutze ich es wirklich? Macht es mir Freude?
  3. Weitergeben statt wegwerfen – Dinge, die noch gut sind, können anderen helfen: Spenden an soziale Einrichtungen, Verkaufen über Vinted oder eBay Kleinanzeigen bzw. Flohmärkte, Verschenken im Freundeskreis oder über Tauschgruppen.
  4. Ein Teil rein, ein Teil raus – wenn du etwas Neues kaufst, gib dafür ein anderes Teil ab.

Fazit

Minimalismus bedeutet nicht weniger Leben – sondern mehr Leben. Weniger Dinge schaffen Platz für das Wesentliche: Ruhe, Energie und Leichtigkeit.

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Quellen

  1. BBC Future (2019): How many things do we own? – Schätzung ca. 10.000 Gegenstände pro Person.
  2. Saxbe & Repetti (2010), University of California: No Place Like Home: Home Tours Correlate With Daily Patterns of Mood and Cortisol.
  3. Baumeister, Vohs & Tice (2007): The strength model of self-control – Konzept der „Decision Fatigue“.

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